Tapetenwechsel - ein paar Tage am Chiemsee

Nach ein paar harten Wochen wollten wir einfach mal raus. Egal wohin - nur mal wieder die Seele baumeln lassen, nur einen kleinen Tapetenwechsel. Wir hatten keinen Plan, und so griffen wir spontan zu, als wir erfuhren, dass die Ferienwohnung von unseren Bekannten gerade frei war und wir uns dort problemlos mit Hund einquartieren konnten. Diese Ferienwohnung befand sich in Prien am Chiemsee. Und so verschlug es uns eben dahin. Es war eine ganz spontane Sache. Ohne Vorbereitung, ohne Planung und ohne das Vorhaben, jede Minute zu nutzen, um die Umgebung zu erkunden. Bei Regen hätte ich mich vielleicht einfach mit einem Buch dort eingeigelt.
Ein wenig sind wir dann doch in der Umgebung herumgetuckert. Unsere erste Station war Traunstein, eine idyllisch gelegene Stadt, die sicherlich ihre Reize hat und auch Touristen anzieht. Aber die Saison war vorbei, das Wetter war grau und ungemütlich und es war Sonntag Mittag. Und so hat sie sich uns dann präsentiert:




Fast wie eine Geisterstadt. Irgendwie trist. Nicht einmal die schönen, historischen Fassaden kamen zur Geltung.


Aber ein Kuriosum hat uns dann doch zum Schmunzeln gebracht - die Gegenüberstellung einer Telefonzelle und eines Briefkastens in deutscher und englischer Variante. Na, welche ist schöner?



Am Montag besuchten wir Rosenheim. Es hieß, man könne da gut einkaufen. Ich brauchte dringend eine neue Jacke. Eine Jacke mit viel Stauraum. Mit vielen/großen Taschen. Normalerweise habe ich unterwegs eine Umhängetasche dabei, mit dem ganzen Geraffel, das Frau meint, dabei haben zu müssen. das ist bei mir eigentlich nicht soooo viel - eben Brieftasche, Zigaretten, Taschentücher, Smartphone und - bisher auch meine Lumix. Jetzt bin ich aber seit kurzem stolze Besitzerin einer Systemkamera (dazu später mal ein separater Post) und die kann ich nicht mal eben in die Handtasche stopfen. Die wird brav in eigener Fototasche durch die Gegend geschaukelt. Da aber zwei so Schlenkertaschen meine Bewegungsfreiheit enorm einschränken, muss eben der Inhalt der Handtasche ersatzweise in meiner Jacke Platz finden. In dem Outdoor Laden, den wir dann aufsuchten , fragte ich die Verkäuferin dann auch gezielt, nach "einer Jacke mit vielen Taschen". Die nette Dame schluckte erstmal. Nach diesem Auswahlkriterium war sie wohl noch nie gefragt worden. Aber tapfer startete sie die Suche, die sich als gar nicht so einfach gestaltete. Am Ende wurden wir dann aber doch fündig. Ich konnte dann umladen und meine Handtasche daheim lassen.
Das Wetter war immernoch grau in grau und Rosenheim hat uns so auch nicht zum Bummeln eingeladen.


Stattdessen suchten wir einen Fußweg zwischen Hammerbach und Aschau auf, um hier an der Prien entlang zu gehen.



Und siehe da, die Sonne kämpfte sich gelegentlich durch die Wolken - da sah die Welt gleich ganz anders aus.

Selbst die Kuh auf der Weide wirkte viel glücklicher:




Das "Wohlfühl Bankerl" - die eingelassenen Steine sollen mit ihren eigenen Schwingungen negative Schwingungen im Körper umformen und so bewirken, dass man sich besser fühlt. Wir haben es nicht ausprobiert, da wir noch am Anfang unseres Spaziergangs waren und dachten, wir würden auf dem Rückweg nochmal daran vorbei kommen. Das hat sich leider nachher doch nicht so ergeben.


Hoch droben wacht Schloß Hohenaschau über das Land.





























Jedes Gewässer, ob Meer, See, Fluss oder Bach, zieht mich in seinen Bann, lädt mich ein zum Betrachten,  Lauschen und Träumen.


Ein einsames Blümchen zwischen den Ufersteinen.


Auf ihrem Weg verändert die Prien oft ihr Aussehen. Hier in der Klamm hat sie sich tief eingegraben.


Die Mieze musste unbedingt auch noch aufs Bild. Sie bewahrte ihre stoische Ruhe auch als wir mit unserem bellenden Hund vorbei gingen und ließ sich unbeeindruckt fotografieren.

Am nächsten Tag fuhren wir wieder nach Rosenheim. Diesmal war das Städtische Museum unser Ziel, wo wir uns auf eine Zeitreise vom Altertum bis in die 60-er Jahre begaben.







Wenn man schon am Chiemsee ist, sollte man sich den ja vielleicht auch mal anschauen. Das haben wir natürlich auch gemacht. Zunächst ein kleiner Spaziergang am Hafen.




Zum Abschluss haben wir noch einen schönen Spazierweg entlang der Prien im Mündungsbereich gefunden.





Auch hier wütet der Biber.








Mein Fazit:
Diese Region - Berge, Landschaft und Gewässer - hat ihren besonderen Reiz. Die hübschen Ortschaften würde ich mir gerne nochmal bei schönem Wetter und etwas mehr Betrieb anschauen. Allerdings wäre es in der Hauptsaison, wenn sich hier vermutlich Touristenmassen tummeln, auch nicht ganz mein Ding.











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